Disclaimer

Die Figuren gehören, mit ein paar Ausnahmen, SM. Ich habe sie mir nur für diese Story ausgeliehen und verdiene hiermit auch kein Geld. Die Idee zu dieser Story, ist allerdings mein Eigentum.

Zusammenfassung:

Bella hat sich künstlich befruchten lassen und bekommt ein Kind. Den Samenspender und damit wirklichen Vater, kennt sie gar nicht. Doch was passiert, wenn plötzlich der Nachbar, der so freundlich gewesen war und sie zur Geburt ins Krankenhaus gefahren hat, als Vater des Kindes abgestempelt wird? Eine Verwechslung, die ihre Folgen hat...

Mittwoch, 5. Januar 2011

Kapitel 5

3 Monate später

~~Isabella Swan~~



Die Zeit verging wie im Flug und ich wurde zusehends runder und unförmiger. Ich fühlte mich immer mehr wie eine wandelnde Tonne auf zwei Beinen! Mit Edward hatte ich weiterhin noch immer einen guten Kontakt. Wir trafen uns zum Essen oder auf einen DVD Abend oder unternahmen sonst irgendetwas miteinander. Er wurde zu einem wirklich guten Freund für mich und war anders als andere Männer, die ich kannte! Er war stets für mich da, wenn ich mal eine starke Schulter zum ausweinen oder einfach nur jemanden zum reden brauchte. Denn wenn ich ehrlich zu mir selber war, belastete es mich doch mehr, alleine zu sein, als mir lieb war. Ich war schwanger und allein, trotzdem freute ich mich riesig auf mein Baby. Noch drei Monate musste ich warten, bis ich es endlich in meinen Armen halten konnte, mich um sie kümmern konnte. Dies war ein großer Ansporn für mich und machte vieles wieder wett.

Mit Tanya hatte ich endlich das klärende Gespräch gehabt. Es endete anders, als ich es für möglich gehalten hätte. Sie liebte Edward sehr, doch das allein war nicht der Grund für ihre drastische Wesensveränderung. Ihr Ex-Freund hatte es wohl sehr zugesetzt, dass sie sich in einen anderen Mann verliebt hatte, den sie eigentlich gar nicht kannte. James war wohl so wütend gewesen, dass er zu Edward gefahren war und ihn verprügelt hatte. Allein das war schon ein Unding, doch er hatte seine Wut auch an Tanya ausgelassen, sie geschlagen oder eingesperrt. Sie war fertig mit sich selber und der Welt um sie herum, nur Edward schien für sie irgendwie ein Hoffnungsschimmer zu sein. Für ihn schien sie zu kämpfen, um nicht gänzlich den Boden unter den Füßen zu verlieren. Sie erzählte mir auch, dass sie nicht gekündigt hatte, sondern wegen James Verhalten ihr gekündigt wurde. Warum sie mir das nicht von Anfang an erzählt hatte, wurde ich auch erst Wochen später gewahr. Sie hatte sich geschämt und dachte, es würde mir nicht so auffallen, wenn sie mir die Geschichte erzählte. Alles in allem, hatte sie viele Probleme. Immerhin konnte ich Tanya davon überzeugen, dass sie James anzeigte, für all das, was er ihr angetan hatte.

Ich habe auch mit Edward darüber gesprochen, weil ich wissen musste, ob sie mich angelogen hatte oder nicht. Er erzählte mir, wenn auch sehr widerwillig, was passiert war und weshalb seine Mutter Tanya gekündigt hatte. So wusste ich wenigstens, dass ein Teil ihrer Geschichte stimmte und ich wünschte mir sehr, dass der andere Teil auch wahr war.

Im Club lief soweit alles recht gut. Mandy war mir eine riesige Unterstützung. Da ich von Zeit zu Zeit immer öfter fehlte, übernahm sie den größten Teil meiner Aufgaben mit. Sie machte ihren Job hervorragend und ohne sie, wäre es mir nicht möglich so oft abwesend zu sein. Es fiel mir zwar schwer zuhause zu bleiben und mich zu schonen. Aber es blieb mir nichts anderes übrig, da es eine Anweisung von meinem Arzt war, um das Kind nicht zu gefährden. Anscheinend lag die kleine Maus in meinem Bauch schon viel zu tief und um nicht eine frühzeitige Geburt zu haben, musste ich mich in einigen meiner Tätigkeiten einschränken.

Heute war der 24. November. Noch genau vier Wochen bis Weihnachten. Ich hatte also noch einen Monat Zeit, um Geschenke zu kaufen. Was meine Eltern, meine Schwester und ihre Familie bekommen würden, wusste ich schon ganz genau, doch was sollte ich Edward schenken? Ich wollte ihm eine kleine Freude machen, aber ich wusste einfach nicht womit. Oft überlegte ich, ob ich seine Schwester kontaktieren und sie um Rat bitten sollte, doch jedes Mal verwarf ich den Gedanken wieder recht schnell. Es sollte etwas persönliches sein. Etwas eigenes irgendwie.

Nachdem ich geduscht, mich angezogen und gefrühstückt hatte, nahm ich meine Handtasche und verließ meine Wohnung. Auf dem Weg zum Fahrstuhl schloss ich meinen langen, schwarzen Mantel. Ein paar Minuten später stand ich in der Tiefgarage und ging zu meinem Wagen, der dank Edward wieder voll funktionstüchtig war.

„Bella?“, erklang aus näherer Entfernung eine mir sehr vertraute Stimme.

Ich drehte mich mit einem Lächeln im Gesicht um. Edward kam gerade aus der Treppenhaustür und winkte mir zu.

„Wie geht es dir?“, wollte er wissen, als er mit mir auf gleicher Höhe war.

„Ganz gut und dir?“

„Es geht mir gut. Ist mit dem Baby denn auch alles in Ordnung?“

Fragend lag sein Blick auf mir, was mich zum Lächeln brachte. Jedes Mal wenn wir uns begegneten, wollte er wissen, wie es dem Kind ging, ob alles in Ordnung war und ob ich Unterstützung brauchte. Irgendwie war es schön, dass er sich solche Sorgen um mich und das Kind machte.

„Ja, es ist alles in Ordnung und nein, ich brauche keine Hilfe. Du brauchst gar nicht fragen“, lächelte ich.

„Du kennst mich einfach schon zu gut“, lachte er und nahm mich kurz in den Arm.

„Nicht wirklich, aber du fragst immer das Gleiche.“

„Stimmt wohl. Tut mir leid, ich muss jetzt auch los, sonst komme ich noch zu spät.“

„Hast du einen Termin?“, fragte ich neugierig und wusste, dass es mich eigentlich gar nichts anging.

„Ich habe ein Date, also eigentlich nichts Wichtiges. Ich möchte aber trotzdem nicht zu spät kommen“, erklärte er mir, ließ mich dann los und ging zu seinem Wagen.

Seine Worte waren irgendwie wie ein Stich, doch ohne mir etwas anmerken zu lassen, wünschte ich ihm viel Spaß. Zwei Minuten später war er auch schon verschwunden. Als ich auf den Weg zu meiner Schwester war, versuchte ich für mich selber herauszufinden, warum es mir so zusetzte, dass er ein Date hatte. Eigentlich sollte es mir egal sein. Wir waren nur Freunde, nicht mehr und nicht weniger! Aber ich verspürte das starke Bedürfnis, ihn ganz allein für mich haben zu wollen und mit niemanden zu teilen.

Eine knappe halbe Stunde später fuhr ich auf die Einfahrt meiner großer Schwerster. Ich sah, wie die Kinder draußen im kleinen Garten spielten und ein Lächeln huschte über mein Gesicht. Es war schön sie zu beobachten, wie sie herumhüpften, lachten und ihren Spaß hatten. Ich stieg aus und im gleichen Moment öffnete sich auch schon die Haustür. Angela stand dort mit einem breiten Grinsen und als ich sie endlich erreichte, schloss sie mich herzlich in ihre Arme.

„Es ist so lange her, Schwesterchen. Wie geht es dir und warum um alles in der Welt hast du dich so selten gemeldet?“

Angela betrachtete mich eingehend. Sie war immer so besorgt um ihre Familie. Wenn sie nicht jede Woche etwas von einem hörte, machte sie sich gleich Sorgen. Teilweise fand ich das ganz schön nervig, doch so war sie eben und ich liebte sie dafür.

„Es geht mir gut, Angela. Ich hatte nur viel zu tun und hab vergessen dich anzurufen“, versuchte ich sie zu beschwichtigen.

„Du sollst dich doch aber schonen, das hat der Arzt doch gesagt. Was bitteschön hattest du denn dringendes zu tun?“

„Angela, ich habe einen Club und ich muss regelmäßig dort erscheinen, um Dinge zu erledigen, die Mandy nicht für mich machen kann. Der Kleinen geht es gut und es ist ja auch nicht so, dass ich mich gar nicht mehr bewegen darf“, erklärte ich ihr.

„Natürlich, aber du sollst....“

„Angela, bitte. Ich bin nicht hergekommen, um mir eine Moralpredigt anzuhören. Die hatte ich schon von Mum.“

„Tut mir leid, aber es ist doch auch wahr, du tust ja eh nie das, was dir gesagt wird“, sagte sie kopfschüttelnd und zog mich wieder in ihre Arme.

„Manchmal schon“, murmelte ich ganz leise.

„Tante Bella! Tante Bella!“, schrien zwei kleine Wirbelwinde ganz aufgeregt.

„Vanessa, Linus, da sind ja meine beiden großen Lieblinge“, begrüßte ich sie und breitete meine Arme aus. Die beiden sprangen mich förmlich an, was Angela erfolglos zu unterbinden versuchte.

„Tante Bella, endlich bist du hier und wir können Plätzchen backen“, riefen Vanessa und Linus im Chor.

„Ja, das können wir wohl“, lachte ich.

Die beiden nahmen jeder eine Hand von mir und zogen mich dann in die Küche meiner Schwester. Die nächsten drei Stunden war ich voll damit beschäftigt Teig zu kneten und auszurollen, damit die zwei ihn dann ausstechen konnten. Es machte mir Freude die beiden zu beobachten, wie sie voller Mehl am Küchentisch standen und ihren Spaß hatten. Angela hatte die Zeit genutzt und war Einkaufen gegangen. Doch wir unterhielten uns auch sehr angeregt, als sie wieder zuhause war. Die Zeit bei ihr verging schneller als erwartet und ich musste irgendwann wieder nach Hause. Die paar Stunden bei ihr und den Kindern zu verbringen, haben mich abgelenkt und für einen Moment konnte ich meine, zum größten Teil, unausgesprochenen Sorgen vergessen.

Die nächsten Tage verbrachte ich viel Zeit im Club. Es gab eben den ganzen Schriftverkehr, den Mandy nicht für mich erledigen konnte, aber es störte mich nicht und ich war wenigstens für einige Zeit mit meinen Gedanken bei der Arbeit.

An dem Freitagabend, an dem ich nicht zuhause geblieben war, sah ich ein bekanntes Gesicht auf der Tanzfläche. Besser gesagt, einen fast bronzefarbenen Haarschopf. Er hielt eine dunkelhaarige Frau in seinen Armen und küsste sie. Sie tanzten zusammen, hatten ihren Spaß. Selbst der Versuch mir einzureden, dass es nicht Edward war, ging in dem Moment schief, als ich Alice sah, die mit einem bösen Blick neben ihren Bruder stand und ihm anscheinend eine Moralpredigt hielt. Dieser Anblick, ihn mit einer anderen zu sehen, tat irgendwie weh. Es war eine Sache zu wissen, dass er sich mit anderen Frauen traf, aber es dann auch noch selbst zu sehen, war eine völlig andere! Hinzu kam ja auch noch, dass wir nicht einmal zusammen waren, sondern einfach nur Freunde. Wobei, wenn ich wirklich ehrlich zu mir selber war, war er für mich inzwischen schon mehr als nur ein Freund. Allerdings wollte ich mir das einfach nicht eingestehen. Angela würde jetzt bestimmt sagen „Alter Dickkopf, mach doch einfach mal deine Augen auf und hör auf dein Herz, dann weißt du wie wichtig er dir geworden ist.“ Aber meine Schwester war nicht da und so konnte ich einfach so tun, als ob ich das alles nicht mit angesehen habe und gar nichts davon wusste. Es war dumm, aber es half mir irgendwie. An diesem Abend vermied ich es tunlichst nach unten zu gehen und verbarrikadierte mich stattdessen in meinem Büro und arbeitete. Doch auch wenn ich versuchte nicht andauernd durch das große Fenster nach unten zu sehen, so erwischte ich mich trotz allem das eine oder andere Mal dabei.


*~*~*


Am nächsten Morgen klingelte es an meiner Haustür. Ich schaute durch den Türspion und öffnete seufzend die Tür. Ich hätte es lieber lassen sollen!

„Guten Morgen, ich hab Brötchen mitgebracht“, lächelte Edward gut gelaunt.

„Weswegen?“ Fragend schaute ich ihn und hätte eigentlich wissen müssen.

„Zum Frühstücken! So wie jeden Samstag.“

„Edward, das ist wirklich lieb, aber ich hab schon was gegessen.“

„Was ist los? Hab ich irgendwas falsch gemacht?“ Sein Blick bohrte sich in meinen und ich schüttelte meinen Kopf. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass er Gedanken lesen konnte. Woher sollte er sonst immer solche Fragen stellen?

„Nein, du nicht.“

„Was hast du dann?“

„Ist das wirklich so wichtig?“

Warum konnte ich nicht auch einmal meinen Mund halten? Jetzt wollte er genau wissen, was ich hab und ich wollte nicht darüber reden. Wirklich wissen tat ich es selber nicht und erklären.... Es war doch wirklich zum gegen die Wand laufen!

„Bella? Geht es dem Kind nicht gut? Kann ich dir irgendwie helfen?“

Ich könnte heulen. Denkt er eigentlich immer nur an das Kind? Könnte nicht auch mal etwas mit mir sein? Nein!

„Dem Kind geht es gut und nein, du kannst mir nicht helfen. Lass mich bitte allein.“

Ich rieb unbewusst über meinen gewölbten Bauch und kämpfte mit den Tränen. In letzter Zeit war ich sehr nah am Wasser gebaut und deshalb auch in vielen Situationen sehr emotional veranlagt.

„ Bella....“, seufzte Edward, trat einen Schritt auf mich zu und zog sanft mich in seine Arme. Ich vergrub mein Gesicht an seiner Brust und konnte meine Tränen nun nicht mehr zurückhalten. Nicht einmal wirklich wissend, warum ich überhaupt weinte. Das Gefühl gehalten zu werden war angenehm und vermittelte mir irgendwie, dass ich nicht ganz allein war. Sicherlich waren auch noch Angela und meine Eltern da, aber dieses bestimmte Gefühl konnten sie mir nicht geben. Edward jedoch schaffte genau das.

„Geht´s wieder?“, fragte er leise und strich weiterhin beruhigend über meinen Rücken.

„Ja“, schniefte ich, blieb allerdings genau so stehen, wie ich war. Eng an seine Brust geschmiegt.

„Was ist nur los mit dir?“, hörte ich ihn murmeln, so, als ob es eigentlich gar nicht für meine Ohren bestimmt war.

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