Disclaimer

Die Figuren gehören, mit ein paar Ausnahmen, SM. Ich habe sie mir nur für diese Story ausgeliehen und verdiene hiermit auch kein Geld. Die Idee zu dieser Story, ist allerdings mein Eigentum.

Zusammenfassung:

Bella hat sich künstlich befruchten lassen und bekommt ein Kind. Den Samenspender und damit wirklichen Vater, kennt sie gar nicht. Doch was passiert, wenn plötzlich der Nachbar, der so freundlich gewesen war und sie zur Geburt ins Krankenhaus gefahren hat, als Vater des Kindes abgestempelt wird? Eine Verwechslung, die ihre Folgen hat...

Montag, 25. Juli 2011

Kapitel 6

Isabella Swan




„Was ist nur los mit dir?“


Dieser Satz verfolgte mich regelrecht. Vor zwei Tagen, als er mich im Arm gehalten hatte, verlangte er keine Antwort auf diese Frage. Ich wäre auch nicht in der Lage gewesen ihm eine zu geben, aber wenn ich nicht bald eine Antwort darauf finden würde, würde ich anfangen an mir selber zu zweifeln. Was war los mit mir? Lag das alles nur an der Schwangerschaft? Konnte man sich denn derart verändern? So recht glauben konnte und wollte ich das nicht. Es musste einfach einen anderen Grund dafür geben. Irgendetwas, nur nicht die Schwangerschaft. So sehr konnte die einem ja wohl emotional nicht verändern.

Wir hatten am Samstag zwar zusammen gefrühstückt, allerdings über belanglosere Dinge gesprochen. Jeder vermied irgendwie dieses Thema und wir schlichen dabei wie zwei Katzen um den heißen Brei herum. Man spürte diese elektrische Spannung, die sich aufgebaut hatte. Seit dem Tag hatte ich Edward nicht mehr gesehen. Heute war Montag und ich musste zur Vorsorgeuntersuchung. Es war nicht so, dass ich mich nicht darauf freute einen Blick auf mein Baby zu erhaschen, wenn der Arzt eine 3D Aufnahme machen würde, aber irgendwie... Nein! Es gab kein irgendwie. Ich freute mich darauf! Mein Termin war in zwei Stunden. Ich hatte also noch genügend Zeit.

Auf ungelöste Fragen konnte ich irgendwann anders eine Antwort finden. Jetzt hatte ich nicht vor, mir den Kopf über Dinge zu zerbrechen, auf die ich wohl möglich nicht einmal eine Antwort finden würde. Wie sollte ich auch? Alle Fragen drehten sich um meine Gefühle zu Edward.

Ich stellte meine Anlage an und legte eine von meinen Enya CDs ein. On your Shore drang in meine Ohren und ich bewegte mich ganz gemächlich im Takt dazu durch meine Wohnung. Im Schlafzimmer angelangt, öffnete ich lächelnd meinen Kleiderschrank und durchstöberte meine Klamotten. Ich wollte etwas bequemes anziehen, was aber auch nicht nach Wohnzimmerwohlfühllook aussah. Es wurde schließlich eine von meinen Umstandshosen in schwarz und ein langer dunkelroter Pullover. Dazu suchte ich mir noch schwarze Stiefel raus, die schön warm waren. In letzter Zeit, oder besser gesagt, immer zu dieser Jahreszeit, litt ich unter kalten Füßen.

Der Musik lauschend kochte ich mir noch einen Schwarzbeertee und setzte mich zufrieden ins Wohnzimmer. Eine halbe Stunde später musste ich auch schon los. Ich hatte wirklich viel Zeit beim Anziehen verschwendet.

Als ich schließlich die Arztpraxis von Dr. Connel erreichte, war ich wirklich mal überpünktlich. Die Sprechstundenhilfe lächelte mir freundlich zu und bat mich noch einen Moment im Wartezimmer zu warten. Wen ich dort traf, überraschte mich ehrlich gesagt. Alice und Jasper Hale saßen dort und unterhielten sich. Ich nahm auf einen dieser ungemütlichen Stühle Platz und atmete einmal tief durch.

„Bella?“, erklang Jaspers Stimme.

„Hallo“, lächelte ich ihm zu und begrüßte auch Alice.

„Du kennst sie?“, fragte Alice ihn überrascht.

„Natürlich, wer kennt Bella nicht?“, lächelte er und strich ihr über die Hand.

„Jazz, ich kenn sie nicht“, antwortete sie gereizt.

„Ich denke schon, dass du mich kennst, immerhin hast du mich in meinem Club  runtergemacht“, erklärte ich nüchtern.

Alice lief rot an und die Erkenntnis war ihr anzusehen.

„Tut mir leid. Wirklich, ich...“, sie hielt inne und schien nach Worten zu suchen.

„Ich hab dich nicht erkannt“, flüsterte sie peinlich berührt.

„Schon in Ordnung.“

„Wie geht es dir? Edward hat erzählt, du hättest dich ihm gegenüber verändert“, erzählte Jasper mir und schaute mich gleichzeitig fragend an.

„Mir geht es gut, danke.“ Leicht musste ich lächeln, doch ich versuchte es zu unterdrücken und wusste nicht einmal wirklich wieso ich das tat.

„Edward redet mit dir über sie?“, fragte Alice ihn erstaunt.

„Ähm... es kam schon vor, ja.“ Jasper schaute demonstrativ in eine andere Richtung.

„Na toll und mir erzählt er, er hätte kaum noch Kontakt mit ihr“, schnaubte Alice.

„Würde ich an seiner Stelle auch machen“, murmelte Jasper. Ich hingegen verfolgte ihren Wortwechsel wie ein Tennisspiel. Immer von einem zum anderen den Kopf bewegend.

„Ich hasse diese Geheimnistuerei. Bella, hältst du das auch geheim?“ Erwartungsvoll lag Alices Blick auf mir.

„Nein, wir sind einfach nur Freunde und Nachbarn“, lächelte ich unsicher.

„Na wenigstens etwas. Warte mal, du bist ja schwanger“, rief sie überrascht aus.

„Ja?!“ Ich schaute sie verwirrt an, da ich keinen Schimmer hatte, was sie auf einmal hatte.

„Ich hätte auch irgendwann gern ein Kind, weißt du. Aber Jasper will davon noch nichts hören“, erzählte sie mir und warf Jasper, welcher wohl mit ihr zusammen war, einen bösen Blick zu.

„Alice, bitte“, stöhnte dieser fast verzweifelt.

„Was denn?“, keifte sie und zog eine Sekunde später einen Schmollmund. Ich war mir zwar nicht sicher, aber irgendwas kam mir an dieser Person seltsam vor.

„Müssen wir jetzt hier darüber reden?“, wollte er wissen und warf mir einen entschuldigenden Blick zu.

„Nein, es hat ja eh keinen Zweck mit dir zu streiten.“ Sie streckte ihm frech die Zunge raus und lächelte ihn anschließend verliebt an.

„Miss Cullen, der Doktor erwartet Sie“, sagte eine Sprechstundenhilfe, als sie das Wartezimmer betrat. Alice sprang auf, gab ihren Freund einen Kuss und verschwand.

„Bella, darf ich dich was fragen?“ Jasper schaute mich fragend an und ich nickte als Antwort.

„Du magst doch Edward, oder?“ Ich nickte nur, aber das schien ihm genug zu sein, denn er fuhr fort.

„Warum lässt du dann zu, dass er sich mit irgendwelchen Frauen trifft, die nur hinter seinem Geld her sind?“

Seine Frage machte mich sprachlos. Ich hätte mit allem gerechnet, aber nicht damit.

„Jasper, das geht mich nichts an mit wem er sich trifft. Wir sind nur Freunde und ich mag ihn einfach als guten Freund.“

„Das glaube ich dir nicht, Bella.“

„Ach nein? Jasper, tut mir leid, aber ich wüsste nicht was dich das angeht. Ob Edward und ich bloß Freunde sind oder zusammen ins Bett hüpfen, ist ganz allein unsere Sache. Wenn er sich mit Frauen treffen möchte, dann ist das seine Sache. Ich kann ihm doch keine Vorschriften machen, wie er zu leben hat.“

„Bella, sei mir nicht böse, aber du bist schwanger und Edward hat gesagt, dass du keinen Freund, Mann oder Lebensgefährten hast. Es muss ja wohl einen gegeben haben, sonst wärst du nicht schwanger, aber jetzt hast du keinen an deiner Seite. Allerdings hast du einen Mann vor dir, der alles für dich tun würde und du ignorierst ihn. Tut mir leid, aber das verstehe ich nicht.“

Ich schaute ihn perplex an und hatte bei dem „...er würde alles für dich tun...“ aufgehört zuzuhören. Hatte ich das gerade wirklich so verstanden? Oder ich hatte ich mich getäuscht?

„Er würde alles für mich tun? Hat er dir das etwa  erzählt?“, wollte ich von ihm wissen und betrachtete ihn nur mehr misstrauisch.

„Hab ich das gesagt?“, fragte er unsicher.

„Ja, gerade eben. Woher willst du das wissen?  Wenn er anscheinend alles für mich tun würde, warum trifft er sich dann mit anderen Frauen....“, er unterbrach mich mit einem „Er wollte wissen, wie du reagieren würdest.“

„Er wollte mir also weh tun, wie alle Männer! Danke, aber auf solch einen Mann kann ich dankend verzichten.“

„Du hast mich falsch verstanden, Bella. Er will dich nicht verletzten, dafür macht er sich viel zu viele Gedanken um dich und das Kind. Ehrlich gesagt war das eine Idee von einem Freund. Er meinte irgendwas von Eifersucht, würde sie schon merken lassen, was sie an dir hat. Also... ach nicht so wichtig. Edward hatte nicht einmal wirklich eine Chance etwas dagegen zu tun“, versuchte Jasper mir zu erklären.

„Nun, es sah zumindest nicht so aus, als ob er nicht seinen Spaß gehabt hätte und außerdem hat ihn auch niemand zu seinem Date gezwungen.“, zischte ich.

„Du meinst wegen dem Kuss?“ Ein wissendes Lächeln breitete sich auf seinen markanten Gesichtszügen aus.

„Vielleicht.“

„Bella, sie hat ihn geküsst.“

„Es war ein Kuss, Jasper. Ob nun er sie oder sie ihn. Es spielt keine Rolle, es war ein Kuss. Und überhaupt, warum nimmst du ihn in Schutz?“

„Ich weiß jetzt zumindest das, was ich wissen wollte. Du siehst mehr in ihm als nur einen Freund und Nachbarn. Du würdest dich nicht so aufregen, wenn es nicht so wäre. Und ich nehme ihn nicht in Schutz, auch nicht, weil er bald mein Schwager wird. Du solltest dir vielleicht mal Gedanken darüber machen, wie wichtig er dir wirklich ist und glaube mir, er würde eine Frau nie absichtlich verletzten.“ Er schaute mich an und sein Blick ließ keinerlei Widerrede zu.

„Woher weißt du, dass er alles für mich tun würde?“, meine Stimme war leise und ich war mir nicht sicher, ob ich überhaupt eine Antwort darauf haben wollte.

„Weil er es mir gesagt hat. Er meint es auch so und er würde es dir beweisen, wenn du ihn bloß lässt.“

Die Tür zum Wartezimmer wurde wieder geöffnet und Alice trat gut gelaunt rein. Sie zwinkerte mir zu und grinste wie ein Honigkuchenpferd. Jasper stand auf und reichte seiner Verlobten ihre Jacke.

„Vielleicht sehen wir uns ja bald mal wieder, Bella.“ Alice strahlte, nahm Jaspers Hand und beide verließen sie das Wartezimmer. Alice schien nicht verkehrt zu sein, wenn es nicht gerade um ihren Bruder ging.

„Miss Swan, der Doktor erwartet Sie“, holte mich die Sprechstundenhilfe. Ich nickte und folgte ihr in Richtung der Untersuchungsräume. Es folgten die üblichen Routinechecks, wie Wiegen, Urin- und Blutprobe abgeben, welches genau in den Mutterpass eingetragen wurden. Dann erst wurde ich ins Sprechzimmer von Dr. Connel gebeten. Nachdem er mich  vaginal abgetastet hatte, kam die Ultraschalluntersuchung dran.

Ich war total fasziniert, mein Kind auf den Bildschirm des Ultraschallgerätes zu sehen. Es sah wirklich aus wie ein Mensch! Augen, Nase, Mund, Ohren... ich als Laie konnte alles wunderbar erkennen.

„Sehen Sie Miss Swan, die Kleine winkt Ihrer Mutter zu“, lächelte der Arzt. Tränen sammelten sich in meinen Augen und der leise Wunsch jemanden an meiner Seite zu haben, der diese Augenblicke mit mir teilen würde, erwachte wieder einmal zum Leben. Dr Connel druckte mir ein Bild von der Kleinen aus und erinnerte mich nachdrücklich vorsichtig zu sein und mich nicht zu sehr zu belasten. Das Baby läge schon auf dem Muttermund und auch wenn die Medizin sehr fortschrittlich wäre, wäre es für das Kind besser von der Entwicklung her, wenn diese im Mutterleib stattfinden würde. Ich dürfte mich zwar noch bewegen, aber nichts mehr heben, was über 3kg wog und ich sollte viel liegen.

Als ich schließlich die Praxis verließ, dachte ich schon wieder an die Worte von Jasper. „Er würde alles für dich tun...“ hat er gesagt. Würde Edward das? Und warum sollte er das wollen? Es kam mir irgendwie unlogisch vor und half meinem innerlichen Chaos auch nicht wirklich weiter. Sicherlich hatte er mir die letzten Monate beigestanden, wenn man das so sagen konnte und er hatte mir zugehört, aber eben als Freund. Nur als Freund! Hat er mir das vielleicht alles nur vorgespielt? Könnte das möglich sein? Eigentlich wusste ich gar nicht mehr was ich denken sollte. Es war irgendwie alles so verwirrend für mich und ich hatte keine Ahnung, wie ich eine Antwort auf all meine Fragen finden sollte. Natürlich könnte ich Edward fragen, aber ich hatte Angst mich vor ihm zu blamieren und möglicherweise zu riskieren, dass er keinen Kontakt mehr mit mir haben wollte. Nein, das wollte ich nicht, also würde ich lieber schweigen. So konnte er mich nicht verletzten und ich brauchte keine Angst davor zu haben, dass er es tun würde. Das schien mir in diesem Moment eine gute Lösung zu sein. Ich würde einfach alles so lassen wie es war und sehen was passieren würde. Wenn er wirklich etwas für mich empfand, außer Freundschaft, dann würde er es mir doch sicherlich irgendwann sagen! Zumindest hoffte ich das.

Am Abend saß ich auf meiner Couch und hielt das Bild meiner kleinen Tochter in der Hand und betrachtete es lächelnd. Wie wohl die Zeit mit ihr sein würde, wenn sie endlich da wäre? Würde ich eine gute Mutter sein? Und würde sie sich in ihrem Zimmer wohlfühlen? Zimmer! Entsetzt starrte ich zu einer der Türen. Ich hatte ihr Zimmer ja noch gar nicht fertig, geschweige denn überhaupt angefangen. Sie brauchte doch ihren eigenen Raum mit einem Bettchen und einer Wickelkommode, verdammt. Wie konnte mir das nur passieren, dass ich das vergaß?
Aber alleine würde ich das nie fertig bekommen. Seufzend rieb ich über meinen Bauch. Vielleicht sollte ich Angela fragen, ob sie Zeit hätte.

Ich holte mein Telefon und rief bei ihr an. Nach dem dritten Tuten nahm meine Schwester ab.

„Angela? Ich bins, Bella.“

„Was gibt es, ist alles in Ordnung?“, fragte sie besorgt klingend.

„Ja, eigentlich schon. Angi, ich wollte dich was fragen. Ich muss doch noch das Kinderzimmer für die Kleine machen und bräuchte Hilfe“, erklärte ich ihr.

„Natürlich helfe ich dir. Hast du denn schon alles dafür zusammen?“

„Nein. Ich muss alles noch einkaufen, das Zimmer ausräumen, dann noch streichen und was sonst noch so gemacht werden muss.“

„Ich kann morgen vorbei kommen und dir beim Ausräumen helfen, aber streichen werde ich nicht. Du weißt, in was für einem Chaos das enden wird“, lachte sie.

„Das wäre mir erst einmal Hilfe genug. Du bist ein Schatz, danke.“

„Kein Problem, wir sehen uns dann morgen. Bella, tut mir leid, ich muss jetzt aufhören. Vanessa und Linus nehmen, glaube ich, gerade das Badezimmer auseinander.“

„Schon okay, dann bis morgen.“

Etwas erleichtert legte ich auf. Wenigstens das Zimmer ausräumen konnte ich schon mal. Blieb nur noch die Frage, in welchen Farben sollte das Zimmer gestaltet werden? Und was brauchte man wohl für einen Säugling. Ich sollte mir langsam mal alles aufschreiben, damit ich auch ja nichts vergessen würde. Und so begann ich eine Liste anzulegen. Babywiege, Wickelkommode, Kleiderschrank...

Am nächsten Morgen stand Angela um Acht Uhr vor meiner Tür. Sie hatte Brötchen mitgebracht und meinte, sie wolle mal wieder richtig mit mir Frühstücken. Das taten wir auch ausgiebig und ich erzählte ihr, was der Arzt gesagt hatte. Sie war zwar entsetzt, allerdings durfte ich mir dann auch eine Standpauke anhören. Typisch Angi eben. Nach dem Frühstück begannen wir das zukünftige Kinderzimmer auszuräumen. Es war eh immer nur eine Art Abstellkammer gewesen, aber nun wusste ich was rein kommen würde.  Es war doch allerhand, was sich in den Jahren angesammelt hatte und wir sortierten aus,  was endgültig weg konnte und was man noch gebrauchen konnte. Nach vier Stunden waren wir fertig. Gegen Drei Uhr ging sie dann auch leider schon wieder, denn sie musste die Kinder aus dem Kindergarten abholen.

Ich hatte zwar keine Ahnung wie ich das, was ich alles noch brauchte, hier her bekommen sollte, allerdings würde ich bestimmt eine Lösung finden. Außerdem könnte ich ja auch schon mal in so ein Geschäft für Babyzubehör fahren und schauen was es da gab. Die Idee gefiel mir und rasch zog ich mir meinen Mantel über, schnappte mir meine Handtasche und ging lächelnd zum Fahrstuhl. Es dauerte einen Moment bis dieser endlich da war und als sich die Fahrstuhltüren öffneten, lächelte Edward mich an.

„Hallo“, begrüßte ich ihn und fühlte mich irgendwie unwohl in meiner Haut.

„Wie geht’s dir?“ Fragend lag sein Blick auf mir.

„Es geht mir gut. Ich soll zwar viel liegen wegen dem Baby, aber sonst geht es ihr gut.“

„Was ist mit dem Baby? Ist alles in Ordnung?“

Seufzend erzählte ich ihm was der Arzt gesagt hatte. Wenn ich eines über Edward wusste, dann dass er hartnäckig sein konnte, wenn er es denn wollte.

„Das ist natürlich nicht so schön. Wolltest du jetzt noch irgendwohin hin? Blöde Frage, entschuldige.“

„Ja, ich würde gerne die Sachen für das Kinderzimmer kaufen gehen, aber da ich noch nicht weiß, wie ich das alles hier her bekommen soll, werde ich wohl erstmal nur schauen, was es gibt“, erzählte ich ihm und seufzte schwach.

„Wenn du willst, könnte ich dir dabei helfen“, schlug er vor und lächelte irgendwie unsicher.

„Hast du kein Date?“ Ich hatte diese Worte noch nicht ganz ausgesprochen, da hätte ich mich selber ohrfeigen können.

„Tut mir leid, das geht mich nichts an. Ich hätte das nicht sagen sollen.“ Ich schaute auf meinem Bauch und hoffte, die Fahrstuhltüren würden sich bald öffnen. Mir war meine eigene vorlaute Klappe peinlich.

„Schon in Ordnung. Bella, ich werde in nächster Zeit keine Dates mehr haben. Ich fühl mich irgendwie seltsam schlecht dabei, so als ob ich dich betrügen würde und das, obwohl wir nur befreundet sind. Ich weiß nicht wie ich das erklären soll, aber es ist so. Ich mag dich, Bella. Sehr sogar.“

Überrascht schaute ich zu ihm hoch. Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Auf der einen Seite freute ich mich sehr über seine Worte, aber auf der anderen Seite... Ich hatte einfach Angst. Ich konnte das alles einfach nicht glauben. Gestern das Gespräch mit Jasper und jetzt das. Hatte Jasper vielleicht wirklich Recht gehabt? Ich wusste ja nicht einmal genau wie die beiden zueinander standen. Jasper war für mich in erster Linie ein Gast, aber er war in den Jahren auch zu einem Freund geworden.

„Warum weinst du denn? Hab ich was falsches gesagt?“, besorgt strich Edward mir Tränen aus dem Gesicht. Ich hatte nicht einmal bemerkt, dass ich angefangen hatte zu weinen. Ohne wirklich nachzudenken vergrub ich mein Gesicht an seiner Brust.

„Du hast nichts falsch gemacht, Edward“, schniefte ich an seiner Brust. „Ich weiß ja selber nicht was los ist.“

„Ach, Bella“, seufzte er und drückte mich ein wenig fester. Ich bemerkte, als ich meinen Kopf ein wenig zur Seite legte, um besser Luft zu bekommen, dass die Fahrstuhltüren sich öffneten und löste mich von Edward. Meine Füße trugen mich aus der kleinen Kabine und während des Laufens suchte ich in meiner Handtasche nach einem Taschentuch. Frustriert stellte ich fest, dass ich keine mehr bei mir hatte.

„Bella, es tut mir leid. Wirklich. Ich hätte vielleicht besser meinen Mund halten sollen, ich wollte dich nicht verletzten.“ Edward stand direkt vor mir und reichte mir ein Taschentuch. Dankend nahm ich es an und putzte mir etwas beschämt die Nase.

„Edward, du warst ehrlich und dafür musst du dich nicht entschuldigen. Aber ich möchte auch ehrlich zu dir sein. Du bist mir wichtig, ja, aber ich weiß nicht wie wichtig und ich weiß auch nicht was ich fühlen oder denken soll. Ich hab Angst und ich kann diese Angst und Unsicherheit nicht einfach ablegen. Ich kann jetzt nicht nur an mich denken, sondern muss auch an mein Kind denken.“ So gut ich konnte, versuchte ich das, was in mir vorging in Worte zu fassen. Ich war mir nicht sicher, ob es mir gelungen war oder nicht, aber ich hoffte, dass Edward mich eventuell verstanden hatte.

„Wovor hast du Angst?“

„Davor verletzt zu werden.“ Ich schaute auf den Boden und traute mich einfach nicht ihm ins Gesicht zu blicken. Ich spürte eine Hand an meinem Kinn und merkte, wie mein Gesicht angehoben wurde.

„Bella, von mir aus hast du alle Zeit der Welt, um mit dir ins Reine zu kommen. Werde dir bewusst, was du willst und ob du mich willst. Ich würde sehr gerne mit dir zusammen sein, aber es ist deine Entscheidung und wenn du mich nicht willst, werde ich es akzeptieren. Ich bin für dich da und wenn was ist, dann sag es einfach, okay? Du bist für mich mehr als nur eine Freundin und ich möchte, dass du weißt, dass mir völlig egal ist, von wem dein Kind ist. Ob du Kontakt mit dem Vater hast oder nicht.“ Er zog mich wieder in seine Arme und wenn meine Ohren sich nicht getäuscht haben, flüsterte er kaum hörbar „Ich will dich nicht verlieren“.

„Würdest du mir denn immer noch mit dem Kinderzimmer helfen?“, nuschelte ich meine Frage gegen seine Brust und spürte, wie diese anfing zu vibrieren, da er lachte.

„Natürlich, wenn du mir sagst was es wird?“  Er ließ mich los und strahlte mich an, was mir selbst ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

„Ein Mädchen!“

„Und wie wird sie heißen?“ Neugierde stand jetzt in seinen markanten Gesichtszügen, doch ich schüttelte vehement schmunzelnd meinen Kopf.

„Das verrate ich nicht!“
 

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