Disclaimer

Die Figuren gehören, mit ein paar Ausnahmen, SM. Ich habe sie mir nur für diese Story ausgeliehen und verdiene hiermit auch kein Geld. Die Idee zu dieser Story, ist allerdings mein Eigentum.

Zusammenfassung:

Bella hat sich künstlich befruchten lassen und bekommt ein Kind. Den Samenspender und damit wirklichen Vater, kennt sie gar nicht. Doch was passiert, wenn plötzlich der Nachbar, der so freundlich gewesen war und sie zur Geburt ins Krankenhaus gefahren hat, als Vater des Kindes abgestempelt wird? Eine Verwechslung, die ihre Folgen hat...

Sonntag, 28. November 2010

Kapitel 3

~~Isabella Swan~~

Nachdem Edward mich am Club raus gelassen hatte, machte ich mich auf den Weg in mein Büro. Heute Abend würde wieder viel los sein, wie jeden Freitag und ich hatte noch eine Menge mit Mandy und den anderen zu besprechen. Hauptsächlich mit Mandy. Mittlerweile arbeitet sie schon seit vier Jahren für mich und entpuppte sich als meine rechte Hand. Ich konnte mich auf sie verlassen und wenn ich einmal nicht da sein sollte, wusste ich genau, der Laden würde laufen.

Für heute Abend musste jedenfalls noch eine Menge vorbereitet werden und auch die Getränkelieferanten würden bald kommen. Ebenso sollte noch einmal überprüft werden, ob die neue, große Leinwand mit dem, wie auch immer das ganze Zubehör heißen mag, funktionierte. Auch wenn ich für alles meine Leute hatte, so war ich doch lieber selber vor Ort und kontrollierte alles, half und redete mit meinem Team.

„Guten Morgen, Bella, du bist spät heute“, begrüßte mich meine bestens gelaunte rechte Hand und gute Freundin Mandy.

„Morgen. Mandy, wir müssen wegen heute Abend noch das mit der Geburtstagsüberraschung durchgehen, ich möchte nicht, dass etwas schief geht.“

„Ganz der Chef. Mach dir keine Sorgen, Bella. Ich von dir schon vor einer Woche die Liste bekommen und es ist alles vorbereitet. Seth kümmert sich um die Beamershow und du solltest besser in dein Büro gehen. Diese Tanya ist da irgendwie am umräumen. So hört es sich zumindest an.“

Mandy lächelte, doch es erreichte nicht ihre Augen. Ich kannte die zierliche Person vor mir sehr gut um zu wissen, dass etwas vorgefallen sein muss.

„Was ist passiert?“, verlangte ich zu wissen.

„Ich bin schon mit Tanya aneinander geraten. Sie meinte, sie muss den Boss raushängen lassen, wenn du nicht da bist. Was will sie eigentlich hier?“

„Sie macht ein Praktikum und erstellt für mich den Flyer für das Open Air Festival. Mach dir keinen Kopf um sie, es ist nur ein Praktikum und sie wäre nicht wirklich für einen Club wie diesen zu gebrauchen“, seufzte ich leise.

„Wenn du meinst. Bella, wegen den Bewerbungen für den neuen Barkeeper...“, fing Mandy an, doch unterbrach sich selber, als sie meinen Blick sah.

„Wie viele Bewerbungen sind eingegangen?“

„Zehn. Davon kenne ich drei und die sind ziemlich gut. Von den anderen hab ich noch nie etwas gehört, allerdings sehen die Bewerbungsunterlagen gut aus. Du solltest dir das auf jeden Fall noch einmal angucken.“

„Nein, ich vertraue dir. Du kannst fünf einladen, für ein Wochenende hier. Wir haben zwei Bars, von dem her sollte das kein Problem sein sie alle unterzubringen. Wer drei Abende hier überlebt, kriegt den Job. Natürlich auch vom Können her und wie sie sich den Gästen gegenüber verhalten.“

„Klar, wird gemacht. Welches Wochenende?“

„In zwei Wochen.“

„Okay. Ich nehm gleich die Lieferung an und du kannst zu Tanya. Ich mag sie nicht, sie ist so... ach, ich weiß auch nicht.“

Mandy verdrehte genervt ihre Augen, lachte dann jedoch und verschwand hinter der Bar. Kopfschüttelnd, jedoch lächelnd ging ich die Treppe hoch zu meinem Büro. Tanya fand ich hinter meinem Schreibtisch, was mir nicht besonders gefiel, doch ich hielt deswegen erst einmal meinen Mund.

„Guten Morgen“, begrüßte ich sie.

„Hallo“, sagte sie geistesabwesend.

„Tanya?“, fragend schaute ich sie an, aber von ihr kam keinerlei Reaktion.

„Tanya!“, versuchte ich es noch einmal, jedoch energischer.

Sie zuckte zusammen, schaute hoch und bekam große Augen. Ich war mir fast sicher, dass ich sie irgendwo bei erwischt hatte. In so vielen Dingen, war Tanya ein offenes Buch für mich und so wie jetzt, wie sie sich gab und wie sie mich anschaute...

„Bella, was machst du denn schon hier?“, fragte sie stotternd.

Ja, ich war mir jetzt zu Einhundert Prozent sicher, dass sie etwas ausgefressen hatte. Argwöhnisch hob ich eine Augenbraue an und betrachtete meine Freundin. Ich sah wie sie blass wurde und lächelte innerlich darüber. Ein Pokerface hatte sie noch nie aufsetzen können.

„Ich arbeite, oder besser gesagt, ich versuche es. Da mein Schreibtisch jedoch blockiert ist, kann ich nicht an die Arbeit gehen. Also würdest du endlich deinen Popo von meinem Stuhl nehmen und dich wo anders hinsetzen?“

Ich war gereizt und wusste eigentlich nicht einmal wieso. Jedenfalls bewirkte mein barscher Tonfall, dass sie mir Platz machte, ohne auch nur noch etwas auf meinem Schreibtisch an zufassen. Mit der Bemerkung, dass sie sich etwas zu Trinken holen würde, verschwand sie aus meinem Büro. Es mochte auch besser sein. Meine Stimmungsschwankungen waren momentan einfach nicht normal und irgendwie ließ ich sie immer an Tanya aus. Es tat mir leid, aber ich konnte es im Moment nicht ändern. Meine Stimmung wechselte sich ohne Vorwarnung und eine Kleinigkeit reichte schon aus, um mich zum ausflippen zu bringen. Angela war auch schon in diesen Genuss gekommen, als wir vor kurzen telefoniert hatten. Ich weiß bis heute nicht, was mich dazu geritten hatte, sie anzubrüllen und aufzulegen, um kurz darauf wieder bei ihr anzurufen um mich bei ihr zu entschuldigen.

Als ich mich hinter meinen Schreibtisch setzte, sah ich vor mir, was Tanya an meinen Computer gemacht hatte. Die VIP Liste war aufgerufen worden. Mich beschlich der Verdacht, dass sie wissen wollte, ob Edward auch zu den VIPs zählte. Auch ohne auf diese Liste zu schauen, wusste ich, dass dem nicht so war. Ehrlich gesagt konnte ich mich nicht einmal daran erinnern Edward je im Sunshine4You gesehen zu haben. Allerdings schien er meinen Club zu kennen!

Auf jeden Fall wusste ich momentan nicht wirklich, was ich mit Tanya machen sollte. Mein Computer war für jeden tabu und mit jeden, war auch Tanya gemeint! Anscheinend musste ich jetzt schon meinen eigenen PC Passwortsichern.

Gedankenverloren starrte ich auf die VIP Liste, so als ob sie mir eine Lösung für mein Problem bieten könnte. Mir kam sogar, nach einer gefühlten Ewigkeit, eine Idee! Ich musste unbedingt mit Seth reden. Wenn mir jemand bei meinem Computer helfen konnte, dann er! Er hatte bestimmt einen guten Einfall, er musste einfach einen haben!

Auf der VIP Liste fiel mir ein Name ins Auge. Jasper Hale. Warum auch immer, aber ich verspürte den Drang mit ihm zu reden. Das einzige Problem daran war nur, dass er schwerer zu erreichen war, als die Queen im Buckingham Palace! Egal, wann man bei ihm anrief, es war besetzt oder sein Handy war aus.

„Bella?“, riss mich eine ruhige, männliche Stimme aus den Gedanken.

Ich schaute hoch und sah Seth in der Tür stehen.

„Ich hab geklopft, ehrlich wahr!“, versicherte er mir grinsend.

„Schon in Ordnung. Was gibt es?“, wollte ich von ihm wissen.

„Der Beamer ist fertig und Mandy meinte eben, ich sollte mal zu dir gehen. Es könnte sein, dass du bei irgendetwas Hilfe gebrauchen könntest“, erklärte er mir in aller Seelenruhe.

Überrascht sah ich ihn an, nickte dann jedoch. Gedanklich dankte ich Mandy. Diese Frau hatte eindeutig hellseherische Fähigkeiten! Anders konnte es gar nicht sein.

„Könntest du meinen Computer so machen, dass nur noch ich daran kann?“, fragte ich ihn hoffnungsvoll.

„Sicher, du brauchst einfach nur ein Passwort. Ich kann dir das eben einrichten, wenn du willst.“

„Ja bitte, das wäre toll.“

Es dauerte keine Zehn Minuten, da hatte ich ein Passwort. Seth hatte es mich selber eintippen lassen, sodass auch wirklich nur ich die zehnstellige Reihenfolge der Buchstaben und Zahlen kannte. Dies brachte mir zumindest schon einmal so viel Sicherheit, dass ich wusste, wenn ich das Büro verließ und den PC abmeldete, niemand einfach daran konnte.


***

Der Tag verging schnell. Als ich um 21.00 Uhr auf die große Wanduhr schaute, hatte ich fast alles erledigt, was ich an diesen Tag machen wollte. Nur eines fehlte noch. Ein Gespräch mit Tanya. Sie war, nachdem ich am Morgen ins Büro gekommen war, verschwunden und war den ganzen Tag nicht mehr gesehen worden. Eins stand dadurch jedoch fest. Ihren Praktikumsplatz konnte sie vergessen. Ich brauchte keine Leute die unzuverlässig waren und in meinen Sachen rumschnüffelten.

Ich fuhr meinen Computer runter, sammelte ein paar Sachen zusammen und machte mich auf den Weg nach unten. Der Club war schon nach kurzer Zeit gut besucht, laute Musik drang an meine Ohren und ich schlängelte mir einen Weg durch die Menge, um zur Bar zu gelangen. Ich brauchte dringend etwas flüssiges zwischen den Zähnen, denn mein Mund schien wie ausgetrocknet. Der Barkeeper machte mir einen Alkoholfreien Cocktail, welchen ich mit Genuss zu mir nahm.

„Guten Abend, schöne Frau“, erklang direkt hinter mir eine männliche, melodische Stimme.

Erschrocken zuckte ich zusammen, atmete einmal tief durch und drehte mich schließlich um. Vor mir stand jemand, dem ich heute Morgen schon über den Weg gelaufen war und welcher mich zu einem leckeren Frühstück eingeladen hatte.

„Hallo, Edward“, lächelte ich erfreut.

„Du siehst aus, als ob du heute Stress gehabt hättest“, stellte er fest und zog eine Augenbraue fragend in die Höhe.

„Ja, so kann man es sagen. Bist du zufällig hier?“, lenkte ich das Thema ab, oder versuchte es zumindest.

„Nein. Ich wurde heute hergeschleppt. Meine Schwester hat morgen Geburtstag und feiert hier rein, da darf ich natürlich nicht fehlen. Würde mir wahrscheinlich auch nicht gut bekommen“, lachte er.

„Schade, dass du hergeschleppt wurdest, ich dachte, du würdest auch freiwillig in meinen Club kommen.“

„Zu dir schon, allerdings gehe ich nicht gerne in irgendwelche Clubs. Viel zu viele Leute auf viel zu engen Raum“, grinste er schelmisch und zuckte mit den Achseln.

„Dann wohnst du ja genau in der richtigen Stadt“, konterte ich und drehte mich um.

„Moment mal, hier geblieben, Frau Nachbarin.“

Edward griff meine Hand und zog mich dichter an ihn heran. Er roch einfach unbeschreiblich gut. Frisch und männlich, aber doch sehr dezent. Ich sah ihn mir ein bisschen genauer an. Er trug eine legere schwarze Jeans, dazu ein weißes T-Shirt und eine schwarze Anzugjacke.

„Hast du was getrunken?“, fragte ich ihn neckend.

„Nein und das werde ich heute auch nicht, da ich Taxi spielen werde. Meine reizende Nachbarin muss ja schließlich wieder sicher zuhause ankommen“, grinste er.

„Soso, deine Nachbarin. Das muss ja eine ganz tolle Frau sein, wenn du wegen ihr sogar auf Alkohol verzichtest“, sprang ich auf sein kleinen Flirt ein.

Wenn ich so daran zurück dachte, wann der letzte Mann wirklich mit mir geflirtet hatte... Ich würde lange darüber nachdenken müssen. Es war Ewigkeiten her.

„Ja, das ist sie. Wusstest du, dass schwangere Frauen ziemlich sexy sein können?“

„Nein, muss ich das wissen?“

Ich versuchte angestrengt nicht das Lachen anzufangen, aber es fiel mir wirklich sehr schwer.

„Japp. Allerdings können sie auch sehr abweisend sein.“

„Edward, du bist ja auch schon da. Das ist gut! Hast du Jazz schon gesehen? Wir wollten uns hier treffen und er ist noch nicht da. Wer ist denn deine neue Bekanntschaft?“, redete eine junge Frau mit langen schwarzen Haaren auf Edward ein.

„Hallo, Schwesterchen. Nein, ich habe Jazz noch nicht gesehen und darf ich dir vorstellen, das ist Bella“, antwortete er ihr.

„Deine neue Freundin?“, wollte sie neugierig wissen und ignorierte mich erst einmal.

„Das wüsste ich aber. Wir kennen uns ja erst seit zwei Tagen“, warf ich ein und lachte.

Edward grinste und seine Schwester musterte mich von oben bis unten und lächelte dann schwach.

„Ah ja. Na, wenigstens scheinst du nicht so dumm zu sein, wie seine Ex-Freundin“, sagte sie ruhig, drehte sich um und verschwand in der Menge.

Etwas perplex schaute ich ihr nach. Ich hörte Edward seufzen.

„Tut mir wirklich leid. Alice ist fremden Frauen gegenüber meistens etwas seltsam aufgelegt. Zumindest wenn sie etwas mit mir zu tun haben“, versuchte er mir zu erklären.

„Schon in Ordnung. Edward, entschuldige mich bitte. Wir können gerne nachher noch einmal miteinander sprechen, aber ich muss noch arbeiten. Hab einen schönen Abend und viel Spaß.“

Er lachte, schüttelte seinen Kopf und schaute mich an. Ich wollte gerade gehen, als er mich wieder festhielt.

„Bella, das war die schlechteste Abfuhr, die ich je erhalten habe.“

„Das war keine Abfuhr, sondern eine Tatsache. Ich muss wirklich noch arbeiten“, rechtfertigte ich mich energisch.

„Bella, wir haben ein Problem“, rief Mandy mir über die Bar hinweg zu.

„Siehst du?“, fragte ich Edward.

„Schon gut, aber ich lass dich heute nicht mehr aus den Augen“, grinste er schelmisch.

Kopfschüttelnd ging ich zu Mandy.

„Gut gerettet?“, fragte sie mich grinsend.

„Danke, aber du hättest mich nicht retten müssen“, lachte ich.

„Das sah aber anders aus.“

„Tatsächlich?“, wollte ich verwundert wissen.

„Ja. Es sah eher danach aus, als ob er dich abschleppen wollte und mit dir dann irgendwelche, nicht jugendfreien Sachen machen wollte. Woher kennst du ihn eigentlich?“, neugierig schaute sie mich an.

„Ich kenne ihn seit gestern. Er ist mein neuer Nachbar“, erklärte ich.

„Na dann.... So, wegen Mitternacht. Es ist alles vorbereitet und ich glaube das Geburtstagskind wird Augen machen“, grinste sie verheißungsvoll.

„Das will ich hoffen, das ganze Spektakel kostet ja auch einiges und ist ja nicht gerade mal eben so gemacht worden“, lächelte ich.

„Ja, Seth hat wirklich gute Arbeit geleistet. Die ganze Beleuchtung und das alles,“ schwärmte sie.

„Mit dir und Steh... läuft da irgendetwas?“, neugierig schaute ich sie an.

Mandy wurde puterrot, schüttelte jedoch gleich ihren Kopf. Ha! Erwischt! Sie stotterte irgendwas von, er sei ja ganz süß und sieht toll aus, aber da wäre wohl nichts. Ihre Röte und das nicht zu versteckende Leuchten in den Augen, sagte mir allerdings etwas ganz anderes.

„Dann macht es wenigstens nicht hier, okay?“

Überrascht sah sie mich an, nickte jedoch.

„Woher weißt du das nur immer?“, wollte sie wissen.

„Du hast dich selber verraten“, lächelte ich und ging, um mich noch der anderen Arbeit zu widmen.

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